Oberkirchenrat Dr. Claus Müller, Superintendent Markus Karsch und Schulreferent Tim Kahlen eröffnen das neue Evangelische Schulreferat Saarland in der „Alten Synagoge“ in St. Ingbert

OKR Müller verpflichtet André Koch als neuen saarpfälzischen Beauftragten für den Religionsunterricht, Fotos: evks/Eulenstein

Über Landeskirchengrenzen hinweg: Evangelisches Schulreferat Saarland eröffnet

St. Ingbert. Ein Bundesland. Ein Lehrplan pro Schulform. Und seit diesem Schuljahr auch eine zentrale Anlaufstelle für evangelische Religionslehrkräfte im Saarland: In einem feierlichen Akt haben die Evangelische Kirche der Pfalz und der zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehörende Kirchenkreisverband An der Saar das gemeinsame „Evangelische Schulreferat Saarland – Zentrum für religiöse Bildung“ in der „Alten Synagoge“ in St. Ingbert eröffnet.

Das Evangelische Schulreferat dient als Beratungsstelle und Kompetenzzentrum für Religionslehrkräfte und Schulpfarrpersonen aller Schulformen im Saarland. Neben regelmäßigen Schulungen bietet das Zentrum eine umfangreiche Sammlung mit Materialien, die zu Unterrichtszwecken ausgeliehen werden können.

Bundesweit einmaliges Co-Projekt zugunsten der religiösen Bildung

„Mit dem neuen Schulreferat Saarland ziehen wir nicht nur in frisch renovierte Räume ein, sondern gehen gemeinsam in die Zukunft“, freute sich Oberkirchenrat Dr. Claus Müller von der Evangelischen Kirche der Pfalz über die Eröffnung der neuen Einrichtung, ein in dieser Form einmaliges Co-Projekt zweier evangelischer Träger in einem Bundesland. Das neue Schulreferat zeige, wie gute kirchliche Kooperation über Landeskirchengrenzen hinweg gelingen könne, so Müller.
Möglich wurde das nicht zuletzt durch eine Vision und ein gemeinsames Ziel, nämlich einen starken, hochwertigen evangelischen Religionsunterricht im Saarland. Die inhaltliche Fokussierung bei der Neugestaltung des Schulreferats betonten auch die beiden saarländischen Superintendenten Markus Karsch und Christian Weyer: „Wir stellen die Vermittlung religiöser Bildung in den Vordergrund, indem wir die traditionellen kirchlichen Strukturen hintanstellen und Bürokratie abbauen“.

Konkret bedeutet das: Die Kosten für das gemeinsame Schulreferat sind geteilt zwischen den beiden Kooperationspartnern, je zwei Mitarbeitende sind in Saarbrücken beim Kirchenkreisverband bzw. in Speyer bei der pfälzischen Landeskirche angestellt. Für die Zielgruppen des neuen Zentrums für religiöse Bildung, die Lehrkräfte und Schulpfarrpersonen, werden diese verwaltungstechnischen Trennlinien aber im Alltag nicht spürbar sein. Ob Fortbildungen oder Medienausleihe – von beiden Angeboten profitieren alle, die im Saarland evangelischen Religionsunterricht erteilen, unabhängig von ihrem Einsatzort oder Anstellungsträger.

Und gibt es Beratungsbedarf, der sich auf Richtlinien einer Landeskirche bezieht, stehen die beiden Schulreferenten den Lehrkräften mit Rat und Tat zur Seite. Dies gilt auch für innerkirchliche Prozesse in der Schulseelsorge, denn beide Schulreferenten sind nicht nur in die staatlichen Bildungsstrukturen des Saarlandes eingebunden, sondern zudem in die entsprechenden landeskirchlichen Gremien.

Schulreferenten-Tandem: Tim Kahlen und neu eingeführt André Koch

Im Rahmen der Eröffnungsfeier wurden der neue pfälzische Beauftragte André Koch in sein Amt eingeführt und sein Vorgänger Horst Heller offiziell verabschiedet. Koch (Jahrgang 1965) begann seinen Dienst als Gemeindepfarrer, ehe er Internatsleiter am Evangelischen Trifels-Gymnasium in Annweiler wurde. Zuletzt wirkte er als Schulpfarrer am Berufsbildungszentrum Rotalben. Das Schulreferat solle „als Leuchter dazu beitragen, das Licht religiöser Bildung ins Saarland zu bringen, Orientierung bieten und ab und an Wärme in die Herzen bringen“, sagte Koch in seiner Predigt bei der Einführung.

Evangelisches Schulreferat Saar: Stimme für religiöse Bildung

Genauso sieht es auch Tim Kahlen, der als Schulreferent zusammen mit Horst Heller die Schaffung des neuen Schulreferats federführend umsetzte. Das gemeinsame Schulreferat werde künftig im Saarland eine starke Stimme für den Religionsunterricht sein. „Im Religionsunterricht werden Räume geschaffen, um offen über Themen zu sprechen, die Schülerinnen und Schüler in ihrem Leben umtreiben und hinter denen sich oft Fragen nach dem Sinn und dem Wert der Dinge verbergen“, so Kahlen. Das Schulreferat habe zum Ziel, Lehrkräfte zu qualifizieren und in Austausch zu bringen, um diese Chance religiöser Bildung zu nutzen.

Info:
Das Evangelische Schulreferat Saar – Zentrum für religiöse Bildung ist das Fort- und Weiterbildungszentrum für den evangelischen Religionsunterricht und stellt das kirchliche Bindeglied dar zwischen den Schulabteilungen der im Saarland vertretenen Evangelischen Landeskirchen, den ökumenischen Partnereinrichtungen, dem saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur, den Schulen und Lehrkräften, die evangelischen Religionsunterricht erteilen. Im Schulreferat stehen eine religionspädagogische Mediothek und praxisnahe Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.
Das Schulreferat in der Alten Synagoge in St. Ingbert (Josefstaler Straße 22) ist montags und mittwochs 10 bis 16 Uhr sowie freitags 10 bis 14 Uhr geöffnet.

www.schulreferat.saarland